Neuigkeiten & Veranstaltungen Gemeinsam für die Natur: Unser Einsatz in der Biberaue Ferenbalm

Kategorie

Blog

Datum

15. Juli 2025

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Der Freitag begann wie in jeder gewöhnlichen Woche. Einige fleissige Mitarbeitende waren bereits vertieft in Fehlersuche oder bearbeiteten routiniert ihre Service-Tickets – und elf motivierte Freiwillige machten sich bereit für ihren Einsatz in der Natur. Um acht Uhr brachen sie gemeinsam auf, hinein ins Unbekannte. Unterwegs wurden letzte Verpflegungsposten besorgt, jemand wurde noch aufgelesen, und nach dem einen oder anderen Umweg traf das Team wohlbehalten am Zielort ein: der Biberaue Ferenbalm.

Ein Rückzugsort für Flora und Fauna

Ein Rückzugsort für Flora und Fauna

Hinter dem unscheinbaren Namen verbirgt sich ein rund drei Hektar grosses Naturschutzgebiet, seit 2012 betreut von der Umweltorganisation Pro Natura, mit einem ambitionierten Ziel. Nachdem das Land dem Bauern aufgrund von Biberschäden abgekauft wurde, entstanden Visionen zur Renaturierung des Wald- und Moorgebiets. Wo früher ein Bach in ein enges Kanalbett gezwängt wurde, konnte sich die Natur durch gezielte Massnahmen wieder entfalten. Das Gebiet wurde 2018 renaturiert, mehrere Tümpel angelegt, der alte Mühlekanal geöffnet und durchlässig für Fische gemacht. Seither agiert der Biber als Landschaftsingenieur und formt sukzessive Feuchtgebiete ganz im Sinne von Pro Natura, die dem Biber bewusst Raum für seine Arbeit gibt. Libellen, Amphibien, Groppen und Bachforellen danken es ihm.

intro to the nature reserve

Etienne erklärt die Aufgabe und stellt Pro Natura vor.

Mission Neophyten

Mission Neophyten

Und unsere elf Mitarbeitenden hatten an diesem Tag die Aufgabe, einen Beitrag zum Erhalt dieses ökologischen Gleichgewichts zu leisten – und zwar durch die Bekämpfung invasiver Neophyten. Begrüsst wurden sie am provisorischen Parkplatz, wo Waldweg auf Gebüsch trifft. Dort erwartete sie Etienne, ihr fachkundiger Betreuer für die kommenden Stunden. Mit einer kurzen Einführung erklärte er, welchem Übeltäter es heute an den Kragen gehen sollte: dem Drüsigen Springkraut (Impatiens glandulifera), einer ursprünglich aus dem Himalaya stammenden Pflanze, die sich aggressiv in Feuchtgebieten ausbreitet und heimische Arten verdrängt. Die Gruppe war überrascht von der äusserlich ansprechenden Erscheinung der invasiven Neophyten und nicht minder beeindruckt von deren Grösse. Als Etienne erwähnte, dass die Pflanzen teils sogar essbar seien, fiel es dem einen oder anderen fast schwer, sie zu vernichten.

working on the riverside

An der Arbeit zwischen Wasser und Wald

Doch die Aufgabe war klar, die Mission wichtig. Mit Handschuhen ausgestattet, machten sich alle an die Arbeit. Zwei Auserwählte zwängten sich zusätzlich in wetsuit-ähnliche Anzüge – ihnen stand ein besonderer Einsatz bevor. Für ein besseres Bild kurz die Lagebeschreibung: Neben einem Feldweg wucherte am Rand ein regelrechtes Dickicht aus Neophyten. Diese tarnten geschickt die weitere Ausbreitung, die sich dahinter verbarg. Ein kleiner Bach trennte das Einsatzgebiet und machte ein einfaches Vorgehen unmöglich. Während sich also das „Spezialkommando“ auf der anderen Seite des Bachs durchkämpfte, rückte der Rest der Gruppe auf dem Feldwegseite Dornen und Brennnesseln zu Leibe. Doch trotz Kratzern, Schlamm und Schweiss wurde konzentriert und mit viel Engagement gearbeitet. Die ausgerissenen Pflanzen wurden in Säcken gesammelt, die später von Pro Natura abgeholt und entsorgt werden. Eine wichtige Massnahme, um die weitere Verbreitung der Samen zu verhindern.

packing up the bags with plants

Beim Verkleinern und Bündeln der Pflanzen

Auch am Wasser machte sich der Fortschritt bald sichtbar. Stück für Stück wurde das Ufer lichter, das Gebüsch wich, der Lebensraum für einheimische Pflanzen und Tiere kehrte zurück. Die Stimmung war trotz körperlicher Anstrengung hervorragend. Die geplante Znüni-Pause wurde ignoriert, denn niemand wollte aufhören. Als um elf Uhr das vorgegebene Gebiet bereits vollständig gerodet war, war der Tatendrang noch immer ungebrochen. Doch kurz vor zwölf Uhr war dann doch Schluss.

Gemeinsam für Biodiversität und Nachhaltigkeit

Gemeinsam für Biodiversität und Nachhaltigkeit

Müde, aber zufrieden und stolz auf die geleistete Arbeit, gönnten sich die Helfer ihren wohlverdienten Lunch. Etwa 25 Säcke wurden an diesem Vormittag entfernt, ein starker Einsatz für die Natur! Nun kann sich dieser Uferabschnitt erholen. Die heimische Flora hat wieder Raum zum Wachsen, und mit ihr kehren auch zahlreiche Tiere zurück: Amphibien wie Grasfrösche, Libellenarten wie die Gebänderte Prachtlibelle, Fische wie die Bachforelle und viele andere, die auf strukturreiche, naturnahe Lebensräume angewiesen sind.

group picture vto day

Die Ausbeute nach dem 3-stündigen Einsatz

Mit diesem Einsatz leisten unsere Mitarbeitenden einen direkten Beitrag zum Erhalt der Biodiversität und unterstützen gleichzeitig ein herausragendes Umweltprojekt. Die Biberaue Ferenbalm zeigt, was möglich ist, wenn Naturschutz, Renaturierung und die Kraft der Freiwilligkeit Hand in Hand gehen.

b+s Plus  Pro Natura

Thank you Javi Aparicio for the photos!

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